Recycling von Aluminium – eine Revolution

Recycling von Aluminium – eine Revolution

Aus Schrott mach Umweltschutz

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) betriebt einiges an Projekt- und Prototypförderung in Höhe von mehr als einer Million Euro. Sie entwickelte gemeinsam mit 3 mittelständischen Unternehmen mit technischer Finesse und Ingenieurskunst die erste Aluminium-Sortieranlage. Das Entsorgungs- und Recyclingunternehmen Alba nahm die Anlage an ihrem Standort Hoppegarten in Betrieb. Laut DBU-Generalsekretär Alexander Bonde sei dies bahnbrechendes Hightech, bei dem aus Schrott Umweltschutz wird.

Zusammen für die Umwelt

Metall-Müll lässt sich optimal weiterverarbeiten. Alexander Bonde weiß „Metall-Müll ist keineswegs nutzloser Abfall, sondern tatsächlich kostbarer Rohstoff, der wieder zu hochwertigen Legierungen einzuschmelzen ist“. Somit profitieren Wirtschaft und Umwelt gleichermaßen. Dank der beteiligten Unternehmen Clean-Lasersysteme GmbH und cleansort GmbH sowie der OSR GmbH & Co.KG konnten wegweisende Ideen eingebracht und Sorgen um Energiekosten, Umwelt- und Kilmaschutz gesenkt werden. Clean-Lasersysteme feilte an der geeigneten Messtechnik, cleansort tüftelte am Anlagenbau, und die auf Schrotthandel und Aufbereitung von Rohstoffen spezialisierte OSR war schließlich der entscheidende Schlüssel, um den Prototyp einer Anlage in Rosengarten (Ostwürttemberg) in Betrieb zu nehmen. Die Rohstoffe der Erde werden so geschont, da bereits vorhandene Materialien eine längere Lebensdauer erhalten.

Hier sind wir bei Stichwort „Kreislaufwirtschaft“. Nach mehrjähriger Forschung kann nun die Aluminium-Sortieranlage in Betrieb genommen und ihren Zweck erfüllen.

Revolution am Schrottmarkt

Die Hoppengarten-Anlage bietet mit der Möglichkeit zur Sortierung von Aluminiumschrott die Grundlage für alle weiteren metallischen Werkstoffe. Der Prozess geht von dem Transport über die Inspektion mittels Kameras über Prüfpunkte bis hin zur Reinigung der Oberfläche von Dreck und Schmutz. Durch den Einsatz von Laserpulsen bei der Reinigung verdampft das Material, worüber anschließend Metallatome analysiert werden und so die chemische Zusammensetzung ermittelt werden kann. Am Ende werden die Schrottstücke über eine Ausblas-Einheit sortiert. Im Fachjargon nennt sich dieser Vorgang „laserbasierte Sortier-Technik“. Mit ihr können Legierungsanteile zielgenau zur Schmelze gebracht werden.

Bedarf an Aluminium steigt

Die LIBS-Technologie ermöglicht insbesondere eine erhebliche Steigerung des Einsatzes von Sekundärrohstoffen als Recyclingmaterial für die Produktion von Hochleistungswerkstoffen. Derzeit machen Sekundärrohstoffe in Deutschland einen Anteil von 43 Prozent des Kupfers, 69 Prozent des Bleis, 60 Prozent des Aluminiums und 44 Prozent des Rohstahls in der Metallproduktion aus. Für die jährlich in Deutschland produzierten etwa 50 Millionen Tonnen Stahl werden etwa 22 Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe und zusätzlich drei Millionen Tonnen Legierungsmetalle verwendet.

Der Verband Deutscher Metallhändler und Recycler (VDM) verdeutlicht die dringende Notwendigkeit neuer Technologien in der Schrottverwertung. Laut VDM wird der Bedarf an Aluminiumschrott in der EU in den nächsten Jahrzehnten auf etwa neun Millionen Tonnen steigen – mit ausgezeichneten Perspektiven. Der Einsatz von Aluminiumschrott spart im Vergleich zur Primärproduktion 95 Prozent der Energie, so der VDM. Laut Berechnungen von cleansort können durch eine Anlage wie in Hoppegarten jedes Jahr rund sechs Millionen Euro Kosten eingespart werden – basierend auf deutschen Strompreisen im Zwei-Schicht-Betrieb – und fast 18.000 Tonnen klimaschädliches Kohlenstoffdioxid.