Prüfungsangst in der Ausbildung? Du bist nicht allein und du bist nicht machtlos.

Ob Gesellenprüfung, Meisterprüfung oder Fachgespräch, Prüfungen gehören zur Ausbildung wie der Hammer zur Baustelle. Doch für viele Auszubildende ist die Prüfungszeit vor allem eins: stressig.

Laut einer Studie leiden fast 50 % aller Azubis unter Prüfungsangst und das kann sich nicht nur auf die Prüfung selbst, sondern langfristig auch auf die Karriere auswirken

Aber die gute Nachricht ist: Du kannst etwas tun. Prüfungsangst ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Signal deines Körpers, dass dir etwas wichtig ist. Und genau deshalb kannst du lernen, besser damit umzugehen.

1. Prüfungsangst entsteht oft im Kopf, nutze das zu deinem Vorteil

Angst verstärkt sich, wenn du nur deine Schwächen siehst. Viele Azubis berichten, dass sie sich direkt vor der Prüfung plötzlich an alles erinnern, außer an das, was sie können. Typisch für Prüfungsangst.

Mach’s anders: Denk aktiv an das, was du schon geschafft hast. Vielleicht war deine Zwischenprüfung ein Erfolg, du hast ein gutes Feedback vom Betrieb bekommen oder ein Projekt besonders gut abgeschlossen. All das zählt. Schreib dir deine Erfolge auf, das ist dein persönlicher Ego-Boost und Nervennahrung für dein Selbstvertrauen.

2. Realistische Planung statt Stress-Spirale

„Ich muss noch alles lernen“ klingt vertraut? Das ist der Moment, in dem dein Gehirn in Panikmodus geht.

Mach dir einen realistischen Lernplan: Schau dir an, was genau geprüft wird. Welche Themen sind Pflicht? Wo bist du schon sicher? Wo brauchst du nochmal einen Tiefgang? Plane auch Pufferzeiten ein. Wie auf der Baustelle gilt: „Gut geplant ist halb gewonnen.“

Und ganz wichtig: Wiederholung statt Dauerschleife. Kurz, knackig, regelmäßig. Das ist das Geheimnis nachhaltigen Lernens.

3. Pausen machen Helden

Lernen bis zum Umfallen bringt dich nicht weiter. Im Gegenteil: Ohne Pausen verarbeitet dein Gehirn nichts mehr. Du brauchst Erholung, nicht als Belohnung, sondern als Teil deiner Strategie.

Tipp: Geh raus. Bewege dich. Studien zeigen, dass ein Spaziergang in der Natur hilft, von der inneren Panik zurück in den Fokus zu finden. Schon 10–15 Minuten an der frischen Luft können dein Stresslevel senken und dich wieder aufnahmefähig machen

Fazit: Du bist mehr als deine Angst

Du bist nicht allein. Prüfungsangst ist weit verbreitet, aber du bist ihr nicht ausgeliefert. Mit klarem Fokus, realistischer Planung und echter Erholung kannst du selbstbewusst in die Prüfung gehen.

Und falls du Unterstützung brauchst: Hol sie dir. Ob von Kolleginnen, Ausbilderinnen, Freunden oder Profis, du musst das nicht allein schaffen.

Denn du hast das Handwerk gelernt und du wirst auch diese Prüfung meistern. 

 

 

Quellen:

FU Berlin, Psychologische Beratung

Bildungsspiegel.de